Bildung und aktives Alern
Autor | Kolland/Ahmadi |
Verlag | sonstige |
ISBN | 978-3-7639-4287-9 |
„Bewegung im Ruhestand“ gibt als Untertitel die klare Botschaft des Arbeitsbuches wider: Es geht konkret um das Bildungsverhalten älterer Österreicher im Zusammenhang mit sozialer Teilhabe – eine empirische Studie ist die Grundlage. Zunächst sind dem Leser allerdings hinführende Aufsätze geboten, in denen zentrale Aspekte beleuchtet werden: Vom Altern zum langen Leben – was bedeutet Bildung im Alter? – Lernen im Lebenslauf: Veränderung der Lernformen bei älteren Menschen. Es folgt die kompakte Erläuterung der Studie („das Forschungsdesign“), danach die Auswertung unter vielfachen Blickwinkeln, die Weiterbildnern bei ihren Überlegungen helfen können, für diese spezielle(n) Zielgruppe(n) Angebote zu entwickeln (primär betreffend P1 = Produkt bei den 6P des Bildungsmarketing, wie von mir und Birgit Lutzer im Handbuch bei beltz dargestellt):
Einflussfaktoren auf Bildungsbeteiligung (Soziodemografie, soziale Beziehungen, (Lern-)Einstellungen, Vorerfahrung mit Bildung …)
Bildungsbeteiligung in den letzten zwölf Monaten (Anzahl und Kursarten, Informations-einholung, intergenerationelles Lernen, Kursbesuch in Begleitung …)
Zielgruppengerechte Kursgestaltung für Ältere (sehr wichtig/wichtig: angenehme Stimmung, schriftliche Unterlagen, starke Persönlichkeit der Dozenten, Herausforderung ist gegeben, Mitgestaltung ist möglich, viel Gruppenarbeit, andere Kennenlernen … s.S. 90)
Hemmende und fördernde Faktoren der Bildungsbeteiligung im Alter
Soziale Inklusion als Ergebnis von Bildungsbeteiligung im Alter (… Gesundheit, Bürgerschaftliches Engagement, Digital Divide … subjektive Lebensqualität)
Es folgen neun Good-Practice-Projekte, die jeweils gleichartig präsentiert werden: Auf eine generelle Programmeinführung folgt „Der besuchte Kurs“, Ausschreibungstext, Beobachtung, Evaluation durch Kursteilnehmer, Begründung für Bewertung als Good Practice. Dabei kamen folgende zehn Kritierien ins Spiel (S. 122): Vorstellungen über gelungenes Lernen (Relevanz), Intergenerationelles Angebot, Gender-Aspekt, Berücksichtigung bildungsferner Schichten, Partizipation bei der Gestaltung, Öffentlichkeit und Verbreitungsgrad des Angebots, Selbst- und fremddefinierte Qualitätsanforderungen, Forschung und Entwicklung, Nachhaltigkeit und Bildung als Querschnittskonzent/Netzwerkstruktur: Schon ein heftiger Katalog, ergo hohe Qualitätsansprüche! Dass dies alles österreichische Projekte sind, tut dem möglichen Transfer in Ihre Praxis übrigens kaum Abbruch … Ein typisches Projekt übrigens das „Kunstfrühstücken“ (S. 126ff.).
Anregungen für die Bildungspraxis (Was bleibt zu tun?) runden den Arbeitsband mit konkreten Vorschlägen ab (S. 151ff.) – da lässt sich was daraus machen! – HPR