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Bessersprecher

Autor Isabel Garcia
Verlag Campus
ISBN 978-3-593-50924-2

„Abschied von den größten Kommunikationsirrtümern“ – doch das nur teilweise. Vielmehr geht es darum, häufig zu lesende und zu hörende Aussagen zu hinterfragen, die den Anschein von Dogmen erwecken. Deshalb ging meine anfängliche Sorge beim Überfliegen des Inhaltsverzeichnisses in eher zufriedenes Kopfwiegen über  …

Effekt von Sprache und Sprechen besser verstehen
Das ist es, was für mich gleich im plakativen Titel steckt! „Isabel García widerlegt die Mythen zu Körpersprache und Rhetorik“ scheint der Anspruch, doch ist die Diskussion dieser „Irrtümer“ oder „Mythen“ dann durchaus ausgewogen. Und gerade hiermit bin ich absolut einverstanden: „Wer die Arme verschränkt, ist dagegen. Wer sein Bein in Richtung des Gesprächspartners über das andere kreuzt, zeigt damit seine Sympathie. Wer bei Vorträgen zu viel hin und her läuft, wirkt inkompetent. Haben Sie schon gehört, oder? „Alles Quatsch“, sagt Isabel García und räumt mit den größten Irrtümern auf, die sich mittlerweile in zahlreichen Rhetorikbüchern verfestigt haben. Nur weil einige Regeln für den einen hilfreich sind, heißt es nicht, dass sie für jeden passen.“ Aah, da stoßen wir schon auf einen interessanten, durchaus weiter führenden Aspekt: Immer das Individuelle beachten, bei einem selbst, beim anderen – auch: beim Publikum, den Teilnehmenden! Dann mag das auch hiermit klappen: „Die Kommunikationsexpertin gibt einfache Tipps, die wirklich funktionieren. Kein Schema F, sondern Ratschläge, mit denen jeder seinen eigenen Weg finden darf. Mit Garcías Ratgeber wird Rhetorik endlich authentisch.“ Noch so ein Aspekt der für mich zentral ist!

Einblicke ins besser Sprechen
… bietet die Autorin via Diskussion der zitierten gängigen Aussagen wie z.B. das Laufen bei Vorträgen – und klare Argumente, etwa S. 48: „…dass unsere Augenbewegungen einzelne Gehirnareale aktivieren. Wenn Sie also immer mal wieder von links nach rechts gehen, dann aktivieren ihre Zuhörer… Bereiche ihres Gehirns, wenn sie Ihnen mit den Augen folgen.“ Dazu fällt mir natürlich noch mehr ein: Sie sichern sich Aufmerksamkeit, weil Mensch unwillkürlich jeder Bewegung folgt – ein Überlebens-Drang! Wenn Sie in einem Warte-Bereich auf Monitore treffen, beobachten Sie mal Ihre Mit-Warter: Film zieht an, sogar wenn der Ton abgestellt ist! Plus aktivieren Sie bei sich selbst vieles, was Ihnen hilft, sich zu konzentrieren und Ihr Gehirn zu nutzen … Generell ist hilfreich, dass die Autorin die Kapitel mit #bessersprechertipps abschließt, siehe etwa S. 75 zu Kapitel 4 #positiverbereich Halten Sie Ihre Hände beim Reden immer im positiven Bereich: „Lassen Sie Ihre Arme zuerst als Basis seitlich hängen… Erkunden Sie Ihre eigene Körpersprache … Der Körper führt und die Stimme folgt… Beim Sitzen den Stuhl gerne schräg zum Tisch stellen, damit Sie mehr Bewegungsfreiheit für die Hände haben… durchaus erlaubt, mal die Hand in die Hosentasche zu stecken… Insgesamt 10 sind es – und Literatur-Verweise gibt es auch noch, als Beleg natürlich wie auch zum Vertiefen, wenn gewünscht. Zu #negationenvermeiden (S. 89ff.) gehe ich gerne mal mit Isabel Garcia in die Diskussion  … Jedenfalls lesen! HPR

Hanspeter Reiter