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Berufsbildung und Berufsbildungssystem

Autor Jörg-Peter Pahl
Verlag wbv
ISBN 978-3-7639-4706-5

Uff, da ist wirklich alles geboten: 720 Seiten umfassender Inhalt, dazu die Anhänge. So auch der Untertitel: „Darstellung Untersuchung nicht-akademischer  und akademischer Lernbereiche“. Ein echtes Handbuch halt, das zwar stark die akademische Aus- und Weiterbildung fokussiert, „die beispielsweise an Berufsakademien, Fachhochschulen oder Universitäten stattfindet und in weiten Teilen auch auf einen Berufsabschluss zielt“, so auf der U4 des Bandes erläutert. Was Weiterbildnern „unserer Couleur“ (also freiberuflichen Trainern und Beratern, auch angestellten Dozenten) einerseits den Blick öffnet, was konkurrierende Angebote angeht – und die werden immer mehr! Und andererseits klären hilft, was wir zu bieten haben sollten, mit diesem Wettbewerb auch künftig klarzukommen. Dass derzeit der Bachelor-Abschluss und das System der Credit-points sehr hinterfragt werden, mag dabei auch eine Rolle spielen („Bologna-Prozess“). Orientieren Sie sich also mithilfe des Autors, der als Professor am Institut für Berufliche Fachrichtungen der TU Dresden naturgemäß ein ausgewiesener Fachmann ist: „Jörg-Peter Pahl zeigt mit seiner Publikation die organisatorischen, rechtlichen, curricularen und didaktisch-methodischen Rahmenbedingungen auf, und liefert eine erste systemübergreifende Reflexion und Darstellung des gesamten Berufsbildungssystems.“ Das ist ein Anspruch! Doch den erfüllt er auch, scheint mir, wenn ich mir auch erspart habe, jede Zeile zu lesen: Ein Handbuch dient ja (auch) dem Nachschlagen-Können, im Fall des Falles! Dabei hilft übrigens ein exzellent aufbereitetes Sachwort-Register. Und tatsächlich finden auch Trainer und Berater sich wieder, in dieser systematischen Aufbereitung, nämlich im nicht-akademischen Lernbereich. Die wichtigsten Teile hierzu seien hervor gehoben:

„Privatschulische Weiterbildung und Weiterbildungsstätten“ (S. 158)

„Freie Bildungsstätten in der nicht-akademischen beruflichen Weiterbildung“ (S. 336f., inkl. „Bedeutung freier Bildungsträger in der beruflichen Weiterbildung“ und „Entwicklungstendenzen und Perspektiven“)

„Zukünftige Aufgaben der Weiterbildung im gesamten Berufsbildungssystem“ (S. 671f.)

„Weiterbildung nach der nicht-akademischen beruflichen Erstausbildung“ (S. 706ff.).

Wohin geht´s? S. 707 formuliert der Autor diesen Ausblick, „… dass die fachschulische, betriebliche und private Weiterbildung, wie sie momentan besteht, nur in ihrer lernorganisatorischen Gestaltung weiterentwickelt wird, aber grundsätzlich erhalten bleibt. Zusätzliche Lernangebote werden aber verstärkt offeriert. Es könnten Verbesserungen in der Zusammenarbeit zwischen den Lernorten erfolgen.“ In diesem Zusammenhang empfehle ich vor allem das Kapitel „7.3 Gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen von der Arbeits- zur Wissensgesellschaft“ (S. 673ff.). Im Übrigen, wählen Sie selbst, was Sie gleich „konsumieren“ und was Sie sich für „den Fall des Falles“ aufheben wollen …

Hanspeter Reiter