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Autopsie

Autor Rob McCarthy
Verlag rororo
ISBN 978-3- 499-27188-5

„Harry Kent Band 2“ zeigt: Da wird eine Serie daraus … Rund um einen Gerichts-Mediziner.

Von Toten und Lebenden
Der Titel zieht die Gedanken potenzieller Leser gleich in Richtung auf „Medical examiner“: Im Zentrum steht ein eben solcher. Der seine eigenen Probleme hat, im überlastenden medizinischen System: Er ist medikamentensüchtig, als Arzt dafür vielleicht auch besonders gefährdet. Und auch dadurch, dass er sich überengagiert in Fälle stürzt, die als solche eigentlich keine sind. Was die Kollegen der Polizei weniger gern mögen, sind sie doch selbst chronisch überlastet … Er ist zudem nur einer unter diversen handelnden Personen, die mit Sucht-Problemen zu kämpfen haben: „“Sie sollten stolz sein, weil Sie heute nichts getrunken haben.“ Da war wieder das Mantra. Jeder Tag war ein Sieg, egal es Tag 87 oder Tag 4000 war. Beim ersten Meeting war sie skeptisch gewesen…“ (S. 127) Zentral geht es also um Abhängigkeiten, der Thriller ist quasi die Rahmenhandlung: So gesehen, auch noch ein Ratgeber – oder gar ein Lehrbuch …

Die Geschichte
… kurz gefasst: „Als man Susan Bayliss mit aufgeschlitzen Pulsadern findet, deutet alles auf Selbstmord hin. Die junge Ärztin hatte ihren Chef wegen fachlicher Fehler angezeigt. Angeblich handelte der renommierte Herzchirurg einer Londoner Kinderklinik fahrlässig – mit Todesfolge. Für viele Eltern deckte Susan einen Skandal auf – für die Klinik war sie dessen Ursache: Schlechte Presse, abgesagte Operationen. Und eine eingesetzte Ermittlungskommission, durch die Susan alles verlor: ihren Job, ihren Ruf, ihre Lebensfreude. Als Force Medical Examiner Harry Kent den Totenschein ausstellen soll, kommen ihm Zweifel, zu viel deutet auf Fremdeinwirkung hin. Dass ausgerechnet Harrys Exfreundin, DCI Francis Noble, in der Sache ermittelt und ihn um Hilfe bittet, macht die Lage nicht leichter. Denn Harry soll herausfinden, ob es unter seinen Kollegen und Freuden tatsächlich jemanden gab, der von der Sache wusste und für den Tod der Kinder mitverantwortlich war.“ Also auch noch als Nestbeschmutzer aktiv werden – so jedenfalls sähen die Ärzte und das sonstige medizinische Personal das natürlich … Eins kommt zum anderen – und letztlich zur Lösung des Falles. Doch er selbst …?! Man sei gespannt auf die Fortsetzung …HPR

Hanspeter Reiter