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Auf keiner Landkarte

Autor Louise Penny
Verlag Kampa
ISBN 978-3-311-12033-9

… ist Three Pines zu finden, wie der treuen Leserschaft bestens bekannt. Doch dann plötzlich taucht es auf, in einer alten Orientierungs-Karte… „Der zwölfte Fall für Gamache“ verbindet erneut zwei Parallel-Fälle, deren Zusammenhängen sich erst nach und nach ergibt – und schließt nun die unregelmäßig auf Deutsch erschienene Reihe nummerisch an: 14 Fälle gibt´s inzwischen übersetzt, fein!

Mord in der Akademie
…die Gamache aufmischt, mit vielerlei Zielen im Auge, wie bei ihm gewohnt! „Armand Gamache ist nicht mehr bei der Mordkommission, sondern leitet die Akademie der Sûreté du Québec. Als Chief Superintendent will er die angehenden Agents an der Akademie Moral und Mitgefühl lehren. Denn seit Jahren schon bringt die Polizeischule erschreckend viele brutale und korrupte Beamte hervor. Gleich mit seinen ersten Personalentscheidungen stößt Gamache jedoch auf Unverständnis: Warum lässt er den korrupten ehemaligen Leiter der Akademie, Serge Leduc, weiterhin dort unterrichten? Und was sieht er in der ruppigen, am ganzen Körper tätowierten Bewerberin Amelia Choquet?“ Auch Gamache hat also seine Geheimnisse, als Strategen kennen ihn die Leser natürlich eh … Doch hat er sich dieses Mal evt. vertan?! Nun, wäre Gamache wirklich Gamache, hätte er auf Rückversicherung verzichtet? Leser mag ins Grübeln kommen… Auch, weil irgend etwas mit einer der vier Kadetten seltsam ist, obwohl der Commander bekannt für seine unkonventionellen Entscheide ist: Leserschaft wird a bissal auf die Folter gespannt, mit einer Extra-Lösung zum Schluss, quasi einem dritten Fall in dieser Geschichte, fein! Doch was hat nun diese ominöse Karte mit all dem zu tun?

Doch auf einer Landkarte
…taucht das Dorf auf, allerdings einer ziemlich besonderen – denn „unterdessen finden die Bewohner von Three Pines bei Renovierungsarbeiten eine alte Karte in der Wand von Oliviers Bistro. Das beschauliche Dorf in den kanadischen Wäldern ist eigentlich auf keiner Landkarte verzeichnet – auf dieser allerdings schon. Als bald darauf in der Akademie ein Mord geschieht und am Tatort eine Kopie der Karte gefunden wird, gerät Armand Gamache plötzlich selbst ins Visier der Kriminalpolizei.“ Resp. eines von ihm selbst dazu geholten externen Ermittlers, dem es u.a. seltsam vorkommt, dass Gamache vier Kadetten quasi in Three Pines versteckt, die eng mit dem Ermordeten zu tun hatten – verteilt auf einige der wohlbekannten Einwohner und Freunde dort (Psychologin und Buchhändlerin Myrna, Malerin der etwas anderen Art Clara, a bissal spinnerte Nationaldichterin Ruth – und natürlich Gabri und Oliver, der Gamache zudem auf die Mimik eines Ermittlers aufmerksam macht, der ihn wohl verhaften will – ähnlich wie jener ihn vor einigen Jahren, genauso fälschlich…). Und die er damit beauftragt, die Geheimnisse der Landkarte zu ermitteln. Wobei sich ziemlich rasch abzeichnet, dass sie wohl etwas mit aus der Gegend stammenden Soldaten im Zweiten Weltkrieg zu tun haben könnte, die in Europa im Einsatz waren … Wieder einmal Spannung pur plus Information – und dazu der exzellente Umgang der Autorin mit der Sprache. Und damit natürlich auch (und erst recht) der Übersetzerinnen… HPR www.dialogprofi.de

Hanspeter Reiter