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Auf der Suche nach dem verlorenen Epos

Autor Krauss/Mohnike (Hg.)
Verlag sonstige
Seiten 248 Seiten
ISBN 978-3-643-10655-1
Preis 24,90

„Ein populäres Genre des 19. Jahrhunderts“ wird untersucht und in diesem Sammelband dargestellt, als Teil-Ergebnis einer dreitätigen Veranstaltung mehrerer relevanter Universitäten in Strasbourg, mit länderübergreifender Beteiligung. Was zur Folge hat, dass neben einigen deutschsprachigen Beiträge solche in Englisch vertreten sind – und weitere in Französisch, die ich mir vorenthalten musste, mangels Sprachkenntnis. Doch schon jene Beiträge, die ich lesen kann, brachten interessante Einblicke. In Verbindungen diverser Epen in unterschiedlichsten Kulturen, wozu etwa das Nibelungenlied zählt wie auch das Kalevala der Finnen (hier übrigens nicht auftauchend, worauf auch hingewiesen wird) – oder das Gilgamesch-Epos (dito). Viel Rückgriff auf Klassisches jedenfalls wird nachgewiesen, Neudichtungen mit dem Anspruch, eine Nation zu „schaffen“ und/oder Kriegsdramen vergessen zu machen: „Im Zeichen des Aufbruchs in die Moderne wurde ein Genre wichtig, das heute zumeist als überholt gilt: Überall in Europa werden Epen geschrieben, gesucht und entdeckt, ob es sich dabei um alte oder neue Stoffe handelt.“ Wer sich damit als Leser befasst, muss zumindest eines mitbringen: Freude an Lyrik – an Gereintem, Rhythmischem, Zeilenweisem. Anderer Zugang: Interesse an Geschichte, an Historie. Und wer zudem Französisch zumindest lesen kann, nutzt volle mehr als 230 Seiten …

Hanspeter Reiter