Artemis Fowl

Offen gesagt, wollte ich endlich doch mal einen Band dieser Serie lesen, die sich gegen die Übermacht von Harry Potter in ähnlichem Genre halten und entwickeln konnte – der Autor übrigens auch aus Great Britain. Die ersten HP-Bände hatte ich damals noch gelesen, um mit meiner Tochter darüber sprechen zu können; anfangs hatte ich ihr noch daraus vorgelesen … Wie Harry Potter ist auch Artemis Fowl auf „all age“ angelegt – heißt, die Bände wird von Jugendlichen wie von Erwachsenen gelesen. Es ist die gute alte Geschichte rund ums Erwachsenwerden, die „Fantasy“ kann mit uns durchgehen. Wobei das Aufeinandertreffen und Miteinander-Umgehen von Kulturen interessant gespielt wird und manches Verhalten dem Training für Interkulturelles nützlich sein mag. Verhalten, Kommunikation oder auch Methoden aus dem NLP finden sich wieder – eine kurze Passage mag als Appetizer genügen:

„Kronski kratzte die letzten Reste Charisma in seinem Innern zusammen und versetzte sich zurück in seine Jugend, zu jenen langen Sommertagen, an denen er zugesehen hatte, wie sein Vater, der Wanderprediger, in einem Zelt die Menschen zum Toben brachte.“ (S. 245)

Doch das sollen kleine Nebeneffekte sein: Ich finde, wer viel unterwegs ist, sollte sich mal was Unterhaltsames gönnen – und 380 Seiten reichen ein paar Tage, also auch für mehrtägiges Unterwegssein, als kleine entspannende Belohnung. Um danach umso kraftvoller in Beratung und Training gehen zu können: Mach mal Pause – und lese… Ich jedenfalls fühlte mich angeregt, mir weitere Bände der Serie zu gönnen.

Hanspeter Reiter