Skip to main content

Agile Führungskräfteentwicklung

Autor Gunther Fürstberger (Hrsg.)
Verlag Haufe
Seiten 214
ISBN ‎ 978-3648157572
Preis 39,95

Ein Buch zu einem Thema, das drängend ist! Genannt und besprochen werden fünf Charakterisika agiler Führungskräfteentwicklung, die im Wesentlichen auch die Kapitel-Struktur des Buches abbilden. Unter den Überschriften Iteration, Empowerment, Lernmotivation, Lernprozess und Lerntechnologie finden sich einzelne Beiträge verschiedener Autor:innen die insgesamt viele Ansatzunkte für alle am Thema Interessierten, seien es Führungskräfte oder Personalentwickler, bieten. Darüber hinaus werden drei Praxisbeispiele vorgestellt.

 

Inhaltlich ist es weitestgehend gelungen, einem Roten Faden zu folgen. Sehr viele Tools, Modelle, Beispiele werden vorgestellt, bekannte und neue Theorien angesprochen.

Es „in einem Fluss“ durchzulesen, fällt meines Erachtens eher schwer und ist vielleicht auch gar nicht sinnvoll oder Ziel des Herausgebers. Hat man schon eine gewisse Vorstellung vom Thema, so ist es sicher ein gutes Nachschlagewerk und erweitert den eigenen Horizont durch verschiedene Perspektiven. Gut gefallen hat mir auch, dass der bzw. die Lernende in den Fokus gerückt wird (Empowerment), wird doch immer wieder diskutiert, ob sich beim Lehren und Lernen eher eine „Bringsschuld“ des Lehrenden oder eine „Holschuld“ des Lernenden verbirgt. Aus meiner Sicht geht es darum, als Prozessverantwortliche das Angebot attraktiv zu gestalten, die Lust auf Lernen zu wecken und Sinn zu vermitteln. Auch vor dem Hintergrund der Unternehmensziele und Werte. Gleichzeitig wissen aber ja die  Lernenden selbst am Besten, wo der individuelle Bedarf besteht. Das deutet schon der Untertitel „Wie Führungskräfte selbstbestimmt und bedarfsorientiert lernen“ an und wird im Buch immer wieder aufgegriffen.

 

Abschließen möchte ich mit einem Exkurs zum Exkurs „Warum sich Serious Games nicht durchsetzen werden“:

Diese absolute Aussage hat im Inhaltsverzeichnis direkt mein Interesse geweckt … Auch weil meine eigene Auffassung und Erfahrung eine andere ist. Ich war gespannt auf die Begründung …
Im Kapitel „Lerntechnologie“ verortet. bezieht sich der kurze Beitrag wohl nur auf das E-Learning. Zunächst scheint es auch nachvollziehbar – zumal mit Quellen versehen –, dass ein „Lern“spiel, dient es doch dem Zweck des Lernens, nie so ausgereift sein kann und so viel Spaß machen kann, wie ein richtiges Spiel. Spielen als Selbstzweck (um des Spielens willen) würde ich zumindest abseits der Virtualität auch vor dem Hintergrund der Achtsamkeit auf jeden Fall befürworten. Aber insbesondere auch mit offline „Lernspielen“ habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht, sei es wörtlich mit „Serious Play“ der berühmten Bausteinmarke, erlebnispädagogischen Spielen, der Veranschaulichung der Spieltheorie mittels eines Spiels oder einfach der kreativen Herangehensweise an Themenstellungen mit dem Einsatz virtueller Tools und Spiele oder online/offline basteln, malen, etc.. Seminarteilnehmende und Führungskräfte, die sich vielleicht zunächst dagegen gesträubt haben, konnten sich durchweg gut einlassen und der Praxistransfer war jedes Mal erhellend und bereichernd. Insofern erscheint mir dieser Exkurs etwas zu verkürzt.

Marion Hermann