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Abenteuer aus der Trainer-Hölle

Autor Jürgen Schulze-Seeger et al.
Verlag beltz
ISBN 978-3-407-36537-8

Hoi, da haben sich 14 versierte TrainerInnen zusammen getan, um LeserIn „Werkzeuge, Tipps und Denkmodelle für mehr Souveränität in Seminarkrisen“ zu bieten, konkreter – so der Untertitel – „Strategien und Lösungen für 49 kritische Seminarsituationen“. Entstanden offenbar aus einem anderen beltz-Buch von dem oben genannten zentralen Autor „Schwarzer Gürtel für Trainer“. Die eingangs und in Facetten je Kapitel geschilderten Situationen mögen manchem Weiterbildner gerade dann nur zu bekannt vorkommen, wenn er oder sie an wechselnden Einsatzorten und mit gemischtem Publikum  unterwegs ist: Gepäckverlust – Verkehrsmittel-Verspätungen – grauenhafte Workshop-Räume – fehlende Ausstattung – „reizende“ Seminarteilnehmer, schizoide Auftraggeber (das stammt jetzt von mir J …); jou, zumindest Fegefeuer … Besonders interessant zu verfolgen sind diese nur zu lehrreichen Stories übrigens aufgrund des speziellen „Formats“: Da gibt es Tipps und Übungen, ok, denke an Transfer, bei dem dürfen auch lesende Trainer unterstützt werden. Vor allem gibt es Kommentare, mitten drin, von den jeweils anderen 13 AutorInnen nämlich, als sei das Buch eine Bühne mit Podiums-Diskussion. Das macht´s besonders lebendig und anschaulich, worum es auch immer gehen mag. Worum es geht, zeigen die verspielten Kapitelüberschriften: Toxic People – In verwirrender Mission – Allein unter Trainern – Orgapannen: Das verschwundene Kabel – Die Kammern der Schrecken [nicht etwa „der Schrecksen“ – das wäre ein anderes Thema J – kleiner Scherz am Rande für jene, die Walter Moers kennen und mögen] – Abwärts … und wieder rauf – Tiefpunkte – Die Hölle zum Nachtisch. Und „lecker“, absolut lecker noch der „Anhang“, der neben den fast obligatorischen Aspekten Epilog und Danksagung diese hilfreichen Übersichten aus den 49 Stories zusammen fasst: Postulate – Präventionen (ja!) – Interventionen (eben) und: Regenerationen. Schön, dass die Beiträger so offen über diese Erlebnisse berichten, wobei LeserIn erleichtert feststellen darf: Sie haben´s „überlebt“ – und sind „trotzdem“ erfolgreiche TrainerInnen (geworden)! Natürlich steht es jedem/jeder frei, eigene Reflexionen zu führen und so für sich persönlich zu lernen. Doch die Schlussfolgerungen, was jedeR als „learning“ danach anders gemacht hat, sind weiter führend, nämlich: lösungsorientiert. Was alles da geboten wird – lesen Sie selbst! HPR

Hanspeter Reiter