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1965

Autor Thomas Christos
Verlag Blanvalet
ISBN 978-3-7645-0719-0

„Der erste Fall für Thomas Engel“ gerät vor allem zu einem Hürdenlauf durch Nazi-Mitläufer-Aufarbeiten: Wer sich ein wenig mit dem „neuen Deutschland“ in den 1950-er und 1960-er Jahren befasst hat, weiß – da war vieles schlicht gespiegelt. Will sagen, Täter konnten in ähnlichen Funktionen weiter arbeiten wie vor dem 08. Mai 1945, dem offiziellen Ende der Nazi-Herrschaft…

Nazi-Zeit aufarbeiten
…oder schlicht unter den Teppich kehren, nach vorne blicken? Das sahen Opfer sicher anders, und deren Angehörige! Darum geht es, kurz gefasst und an der Oberfläche des Geschehens jedenfalls: „Nichts ist je vergessen – ein grausamer Leichenfund in einer Ruine bei Düsseldorf führt die Ermittler zurück in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte“, nach 1939 nämlich … Und die Jetztzeit? Düsseldorf, 1965: Für den jungen Kommissar Thomas Engel ist die Stadt am Rhein der verheißungsvolle Beginn eines neues Lebens. Als er zum ersten Mal ein Konzert der Rolling Stones sieht, gibt es für ihn kein Weg zurück, die Provinz liegt weit hinter ihm. Er stürzt sich in das Leben und in seine Arbeit, die ihm gleich einen spannenden Fall beschert. Ein junges Mädchen wird in der Ruine Kaiserswerth tot aufgefunden.“ Es geht um Pädophilie, das wird rasch klar. „Engel versteht nicht, dass seine Kollegen nicht gleich die Spur verfolgen, die geradewegs in die dunklen 1930er Jahre führt. Versucht man etwas vor ihm zu verheimlichen, und warum will niemand sehen, was so offensichtlich auf der Hand liegt? Zeitgeschichte und gleichzeitig spannender Kriminalroman: der Beginn einer Reihe um den jungen Kommissar Thomas Engel.“ Auf die Fortsetzung darf Leser gespannt sein – auch durch die vielerlei Cliffhanger: Auf nach Berlin, mit seiner frischen Liebe? Was wird mit dem soeben ins LKA aufgestiegenen Nenn-Onkel und dessen dunkler Vergangenheit? Wie wird sich das Verhältnis zu den Eltern entwickeln, der Vater auch verstrickt? Dieser Roman ist weit mehr als ein historischer Krimi – eine andauernde Gratwanderung von Recht und Unrecht, Vorurteilen und (Nicht-)Verurteilung, Justitia und Selbstjustiz… Und bleibt dennoch auch dies: spannender Thriller mit Lokalkolorit. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter