Der 1. Patient
Autor | Schwiecker/Tsokos |
Verlag | Knaur |
ISBN | 978-3-426-44623-2 |
„Eberhardt & Jarmer ermitteln, Band 4“ und zwar im Jusitz-Milieu, im Grunde ein Wissenschafts-Thriller und zugleich ein Lokalkrimi auf hohem Niveau, auf 350 Seiten.
Wie viel KI in der Medizin
…ist eine ja (auch) aktuell rege diskutierte Frage, im Rahmen von DIGA & Co. (Digitale Gesundheitsanwendung, primär Apps etc.) – und weit darüber hinaus: Im Grunde schon seit Jahren angewandt bei Cyberknife und ähnlichen Anwendungen (Computer-gesteuerte Strahlen-Therapie), hier allerdings erweitert auf im Grunde Projekt-Management in der Chirurgie, mit Blick auch auf die weiter umstrittene und leider offenbar fehlerbehaftete ePA (elektronische Patientenakte, siehe etwa S. 55): „Eine Ärztin unter Anklage – ein KI-System unter Verdacht: »Der 1. Patient« ist der 4. Justiz-Krimi der Bestseller-Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos, die für exklusive Insider-Einblicke in die Medizin der Zukunft, das Justizsystem und die Rechtsmedizin sorgen. Der neue Fall des Berliner Strafverteidigers Rocco Eberhardt sorgt für hitzige Debatten in den Medien: Eine Routine-Operation der Chefärztin Dr. Sasha Müller endet für den Patienten tödlich. Nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem eindeutigen Schluss [resp. dessen Kollegin!], dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Die Staatsanwaltschaft klagt Dr. Müller daraufhin wegen fahrlässiger Tötung an. Doch die Ärztin wurde bei dem Eingriff von einem KI-System unterstützt …“ auf das sie sich verlassen hat…
Darf ein Arzt
…sich denn überhaupt darauf verlassen, dass derlei KI absolut korrekt arbeitet? Die Entwickler dieses Systems jedenfalls leiden binnen Tagen heftig unter dem Fall, siehe: Börsenkurs…Und „während der Fall in der Öffentlichkeit immer weiter hochkocht, stellt Rocco Eberhardt, der Sasha Müller vor Gericht vertritt, eine berechtigte Frage: Gehört statt seiner Mandantin nicht eigentlich die KI auf die Anklagebank – oder gar der Entwickler?“ Für und Wider von KI-Einsatz werden genauso intensiv diskutiert und nachvollziehbar durch Dialoge (u.a. zu ChatGPT & Co. S. 101ff.) präsentiert wie Medizin-Ethik (plus Arzthaftung, etwa S. 158f.) und die Ambivalenz unseres Gesundheits-System durch Aspekte der Ökonomie – was kommt zuerst, im Sinne der zu Behandelnden, der Patienten? Und wss die Rolle „der Medien“ dabei angeht, gibt´s eine treffliche Vertreterin, ausgerechnet vom BILD-Avatar Das Blatt, verbandelt mit einer weiteren Berliner Tageszeitung (S. 74f., 126f. etc.). Dass gar intensive Einblicke in die Abläufe moderner Chirurgie integriert werden, zeigt die exquisite Recherche der Autoren. – Nette Idee übrigens, den Serien-Charakter durch Titel mit nummerischen Anteilen zu verknüpfen – und so eine Art Marke zu entwickeln …(Wer also auf den Appetit gekommen ist: Siehe dazu meine weiteren Rezensionen hier, nach Autor suchen!) HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de