Im Grunde gut
| Autor | Rutger Bregmann | 
| Verlag | rororo | 
| ISBN | 978-3-499-00416-2 | 
„Eine neue Geschichte der Menschheit“ hat der Autor ge- und beschrieben, mit vielerlei neuer Interpretation scheinbar aussagekräftiger Studien, mit immerhin 480 Seiten.
Aggression
…kam erst spät (wieder) ins Spiel, nachdem „der Mensch“ primär durch nach und nach entstehende Empathie zu eben – Mensch geworden war, ähnlich übrigens wie bei den nahe verwandten Bonobos. Und zwar, als „wir“ sesshaft wurden, mit der Geburt des Zustands, den wir als Zivilisation bezeichnen: Die Epoche(n) von Ackerbau & Viehzucht, Ansiedlung &Eigentum (gegenüber vorherigen „commons“, heutzutage wiederkehrend, S. 345ff.)… Kurz gefasst: „Der Historiker Rutger Bregman setzt sich in seinem Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch nicht böse, sondern, so Bregman, im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken. In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh.“ Wir blicken erneut auf Literatur wie „Herr der Fliegen“, tatsächlicher realer Geschichten dazu und damit einher gehende Studien (S. 50ff. usw.), das Welpen-Bleiben von Wölfen als Entwicklung zum domestizierten Hund (S. 85ff.) und dem dazu passenden Homo puppy (u.A. 124f.) – und was ist tatsächlich auf der Osterinsel passiert (S. 150ff. etc.)?! 
Homo puppy
…versus aggressivem Mensch?! Apropos Studien, welche brachten echte Ergebnisse und warum andere verfälschte, weil von der Leitung manipuliert (die Beteiligten statt die Ergebnisse, siehe Wording, siehe Belohnungen…, S. 180ff. z.B.)? Wie war das mit Milgram, Hiteler, Eichmann, Arendt (S. 198ff.)? Hoch interessant eben die nachvollziehbar anderen Interpretationen, die all das scheinbar Festgeschriebene zu Aggressionen in völlig neuem Licht erscheinen lassen! Siehe auch Gruppen-Verhalten bei Hilferufen (u.a. S. 220ff. etc.) oder mögliche Beziehungen in Gruppen (S. 262f.), siehe außerdem Pygmalion- und Golem-Effekt zu IQ-Tests und Halo-Effekten (S. 285ff.). Faszinierend, wie tiefgreifend der Autor all das recherchiert und dadurch in neue Perspektiven geschoben hat, wow! Bis hin zum Homo ludens, der in uns verloren geht, etwa durch Verschulung (S. 310f.). Bleibt schließlich Xenophobie aus Gruppen-Zugehörigkeit heraus und Veränderungen des Kontakts (S. 384f. z.B.) und des Wordings (FARC-Auflösung etc., S. 405ff.), oha. Bleiben abschließend als Epilog die „Zehn Lebensregeln“ (S. 413ff.), deren Einhalten uns Menschen eine gelingendere Zukunft versprechen (würden)… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de 

