Refresh the book
| Autor | Viola Hildebrand-Schat et al (Hg.) |
| Verlag | Brill Ropoi |
| ISBN | 978-9-004-44084-5 |
„On the Hybrid Nature of the Book in the Age of Electronic Publishing (Critical Studies, 41)“ bringt gesammelte Beiträge zur Nähe und zur Differenzierung von analogen und digitalen Buch-Formaten, mit Fokus auf Künstler-Editionen (vor allem im zweiten Teil), präsentiert auf fast 500 Seiten.
Was macht „das Buch“ denn zum Buch?
Gedruckt oder elektronisch – oder beides, hybrid, via „enhanced“ (QR-Code, Tiptoi etc. pp.)? Nun, volle zwei Dutzend Beiträge sind geboten, die Einführung inklusive, alle in englischer Sprache, für ein internationales Publikum. Der eher theoretische Teil I – wenn auch mit vielerlei konkreten Beispielen, auch Abbildungen dazu – schlägt einen weiten Bogen, thematisch wie zeitlich: „..contains reflections on the multimodal nature of the book, focusing on its changing perception, functions, forms, and potential in the digital age. Offering an overview of key concepts and approaches, such as liberature, technotexts, and bookishness, this volume of essays addresses the specificity of the printed book as a complex cultural phenomenon. It discusses diverse forms of representation and expression, both in literary and non-literary texts, as well as in artist’s books. Of special interest are these aspects of the book which resist remediation into the digital form. Finally, the volume contains an extensive section devoted to artistic practice as research, discussing the book as the synthesis of the arts, and site for performative aesthetic activity.“ Wie steht es um die Haptik hier wie dort, das „Buch-Gefühl“, wie wirken Text & Bilder, was hat sich technologisch so verändert, dass etwas Neues entstanden ist – und wie reagieren (wir als) Leserschaft darauf?
Das Buch als Kunstwerk
…ist dabei EIN Aspekt, ein wichtiger allerdings: Künstler-Editionen zum Einen (siehe vor allem Teil II), doch auch schlicht das kunstvolle Entwickeln und Gestalten eines Buches zeigt das Besondere, vor allem in Print! Dabei ist „das Buch“ durchaus ambig in Dasein und Wirken, siehe etwa die Chance einerseits durch Massen-Produktion, erst seit vergleichsweise kurzer Zeit möglich – und andererseits als Premium-Produkt in Klein(st)auflagen, mit Einsatz besonderer Materialien und spezieller Bindung, gar in Handarbeit. Worin auch die Chance für die Zukunft liegen mag, als gedruckte Exemplare weiterzuleben statt ins elektronische Universum verbannt zu werden… Markante Stichworte aus dem Dutzend Beiträge des ersten Teils sind etwa „The Hybrid Nature oft he Book“, „…as Reading Machine…“, „Digital Bookishness“, „Spending Time within Books“ und „The Exhibition Space“.
Fazit: Ein bemerkenswerter Reader, der vielerlei Impulse fürs Reflektieren der Situation „des Buches“ gibt! Und überraschend viel Nähe zwischen gedrucktem und digitalem Buch entdecken lässt… Wenn auch die Erlebens- und Lesens-Praxis a bissal anders ausschauen mag, hier gilt es, neue Perspektiven einzunehmen. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de
