Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt
Autor | Jonas Jonasson |
Verlag | Penguin |
ISBN | 978-3-328-11106-1 |
„Verrückte Ideen, schräge Figuren und ein einzigartiger, frecher Blick auf die Welt“ mit 450 prallvollen Seiten. Als No. 7 in einer schon ziemlich langen Reihe von derlei extraordinären Romanen, gestartet seinerzeit mit „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ … Allerdings gestehe ich, dass für mich dieser Roman hier mein JJ-Erstling ist – und mir evt. Querbezüge entgehen (müssen), sollte es sie geben…
Kein Grund, alles schwarz zu sehen
…titelt die Buch-Rückseite – und gibt damit gleich affirmativ ein Motto vor, Feel-Good adressierend, mit dieser Handlung, kurz gefasst: „Drei charmante Außenseiter, von einem kuriosen Zufall zusammengeführt, brechen mit einem bunt angestrichenen Wohnmobil auf, um die Welt ein bisschen gerechter zu machen. Dabei lassen sie sich weder vor arroganten Diplomaten-Brüdern noch von einem eigenwilligen Herrscher auf einer Insel im Indischen Ozean aufhalten. Mit Witz und Phantasie verwandeln sie ihr Wohnmobil in ein Gourmet-Restaurant und schlagen sogar aus dem vermeintlichen Ende der Welt noch ein bisschen Glück für sich heraus. Ein echter Jonasson mit einem Feuerwerk an genialen Pointen, rasantem Erzähltempo und einzigartigen Wendungen.“ Auch manch Zufalls-Bekanntschaft zuzuschreiben, die gar zu sich schließenden Kreisen führt … Alles in allem eine Art Systemsprenger, trefflicher: -nutzer – im Grunde sympathische Gauner, bis zu einem gewissen Grad jedenfalls.
Vielerlei Zeitgeschichte
…ist zudem auch noch verspielt eingearbeitet, vor allem eine Augen zwinkernde „Analyse“ der Sowjetunion von (fast) Anfang bis übers Ende hinaus, schließlich gar bis Putin, Gorbatschow zentral resp. sein enger Berater, der schließlich als Präsident eines winzigen afrikanischen (Insel-)Staates endet – und … wieder findet (stopp, um Spoiler zu vermeiden …). Eine Reihe historischer Persönlichkeiten wird in den Blick genommen, Obama und Ban-Ki-Moon habe gar Auftritte – im Jahr der Handlung 2011. Bis hin zu Fassaden à la Potemkin, wenn der auch ungenannt bleibt… Apropos Insel: Diese Trope spielt wieder kehrend eine Rolle – Metapher fürs Dasein dieser drei Menschen auf ihrer je eigenen und schließlich in einer Art gemeinsamen (= Blase) vereint? Da gibt es eine Menge Hin und Her, gar Tohuwabohu – doch wenn „Feel-good“ versprochen wird, darf es jedenfalls (auch noch) dies geben: ein Happy-ending … Wer lesen mag, gönne sich also diese Story rund um drei durchaus unterschiedliche und doch einander so ähnliche Freunde, die dies zudem sind: ziemlich beste Freunde! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de