Keines natürlichen Todes

„Ein Fall für Lord Peter Wimsey“ nämlich der dritte, rund um „ein ungeklärtes Erbe“ … Mit einem Nachwort von Walther Killy, wohl zur früheren Ausgabe. Die hier ist nun neu übersetzt, wofür es gar einen Literatur-Preis gegeben hat. Und schön gebunden als Hardcover mit Lesebändchen: Ein bibliophiles Vergnügen also, zusätzlich zum spannenden wie unterhaltsamen Inhalt!

Spannendes Geschehen
… ist geboten, mit einem geschickt strukturierten Auf und Ab der Dramaturgie auf weit über 350 Seiten, einem Stammbaum der relevanten Familien inklusive: Ja, um Genealogie geht es also, wie rasch klar wird… „Die ältere Dame Agatha Dawson stirbt etwas früher als erwartet. Niemand stört sich daran, am wenigsten die reichlich bedachte Erbin. Der Arzt ist skeptisch, diagnostiziert dennoch Herzversagen. Der Gentlemen-Ermittler Lord Peter Wimsey ahnt Schlimmeres: Mord. Ohne eine Spur beginnt er Nachforschungen anzustellen. Seine alte Freundin, Miss Climpson, eine geschwätzige Dame mit der Gabe die richtigen Fragen zu stellen, steht ihm zur Seite. Plötzlich wird Agatha’s ehemaliges Dienstmädchen ermordet, und Wimsey läuft bei seinem Bemühen um die Aufklärung der sonderbaren Todesumstände unvermittelt selber Gefahr „keines natürlichen Todes“ zu sterben.“ Was ihn bekannter Maßen durchaus kalt lässt, scheinbar jedenfalls.

Zwischen den Weltkriegen
… spielt die Story, Mitte der 1920er Jahre nämlich, entsprechende Zeit-Kolorit inklusive – und lokales natürlich auch. Der Lord hat so seine Macken – und kann als durchaus geldiger Adeliger seinem Hobby frönen. Sehr zum Leidwesen des echten Ermittlers, der andererseits gerne den Freund als Quelle nutzt, wenn auch mit Stirnrunzeln: Ein gelungenes Duo, durchaus in der Tradition von Sherlock Holmes und Dr. Watson, worauf in manchen Dialogen auch Bezug genommen wird, Wortspiele inklusive. Und dann noch der gelungene Plot, der sich bald andeutet – halt: ein doppelter quasi  …Also – lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter